Bund der Kommunisten Jugoslawiens

Bund der Kommunịsten Jugoslawi|ens,

 

Abkürzung BdKJ, ab November 1952 Name der staatstragenden KP des sozialistischen Bundesstaats Jugoslawien, gegründet 1919 als »Sozialistische Arbeiterpartei Jugoslawiens« (seit Juni 1920 »KP Jugoslawiens«), nach 1935 sukzessive mit föderaler Organisationsstruktur, 1990 nach Spaltung (faktisch schon ab 1988/89) in nationale sozialistische Parteien zerfallen. Seit den Wahlen 1920 drittstärkste Partei, erlangte die KP unter J. B. Tito (ab 1937) bestimmende Bedeutung im Partisanenkrieg gegen die deutsche Besatzung (1941-45; 1943 Bildung des Volksbefreiungsrates [AVNOJ] als provisorische Regierung in Bihać). An der Spitze des »Sozialistischen Bundes der Werktätigen Jugoslawiens« (Februar 1953 aus der Volksfront hervorgegangen) wandelte der BdKJ unter Verfolgung eines eigenen Weges (Titoismus; ab 1948 im Konflikt mit J. W. Stalin und der KPdSU) Jugoslawien nach marxistisch-leninistischem Muster um. Seit den 1970er-/80er-Jahren wuchsen die - auch innenparteilichen - Spannungen zwischen den Nationalitäten und führten mit ihrer Eskalation 1988/89-90 zum Auseinanderbrechen des Vielvölkerstaats und seiner staatstragenden Partei (Jugoslawien, Geschichte).